In Zeiten immer knapper werdender Ressourcen besteht die die ökologischste Art, Wohnraum zu schaffen darin, bestehende Gebäudesubstanzen zu erhalten, um- und wieder zu nutzen. Die in der
Rohbausubstanz eines Gebäudes enthaltene sogenannte Graue Energie macht zwischen 40 und 60 Prozent der Gesamtenergiemenge aus. Indem wir den überwiegenden Teil der Gebäude erhalten, muss diese
Energie nicht erneut aufgebracht werden. Bei dem geplanten Vorhaben wird die bestehende Bausubstanz behutsam und mit ökologischen Baustoffen saniert. Wo immer geboten, wird nach den
Kriterien der Denkmalpflege gearbeitet. Der Neubau, der den bestehenden, abgängigen Seitenflügel der Nr. 55 ersetzt und auf stimmige Weise erweitert, wird in Holzbauweise mit einer Holzfassade
errichtet. Wir verzichten auf ein außen liegendes Wärmedämmverbundsystem, um die elegante Bescheidenheit der Altbauten auch im Neubau auszuarbeiten.
Die Abbrucharbeiten im Seitenflügel der Nr. 55 sollen so durchgeführt werden, dass möglichst viele Bauteile wieder verwendet werden können. Die Wiederverwendung spart weitere Ressourcen und Energie
und bewahrt die mit historischen Techniken hergestellten Materialen, z.B. Ziegel. Dachsteine, Deckenbalken und Dachsparren. Die neu eingesetzten Baustoffe werden nach umweltverträglichen und
nachhaltigen Kriterien ausgewählt. Wir achten auf Verbrauch von Energie und Rohstoffen bei der Herstellung von Baumaterial Co2-Ausstoß bei der
Produktion,Versauerungspotential,Recyclingfähigkeit und Langlebigkeit.
Insbesondere das Material Holz wird für den Neubau des Seitenflügels mit seinen positiven Eigenschaften im Bereich Dämmung, Co2 - Bilanz und Wohngesundheiteingesetzt werden: Bei der
ProduktionvonHolzbauteilen wird nur ein Bruchteil der Energie verbraucht, die beispielsweise für die Herstellung von Stahlbeton notwendig ist. Hier liegendeutliche ökologische Vorteile:
38%desWeltenergieverbrauchs, 50% der Rohstoffe und 60% des Abfalls weltweit werden allein durch die Bauindustrie verursacht und verbraucht! Holz ist, sinnvollverwendet, ein
einstofflicherBaustoffund damit zu 100% biorecyclingfähig. Holz reguliert auf natürliche Weise den Feuchtigkeitsgehalt. Seine Struktur kann sowohl Feuchte aufnehmen als auchwieder abgeben –
und dies ingenau derWeise, wie es die jahreszeitlich unterschiedlichen Bedürfnisse an das Raumklima erfordern. Selbst massives Holz bleibt diffusionsoffen.